Ethikkodex für Tantra-Profis

Tijs Breuer ist mit der Plattform verbunden TantraWeiser, die sich der Förderung von Tantra und tantrainspirierter Arbeit in den Niederlanden verschrieben hat. Innerhalb dieser Plattform werden Intervision, Inspiration und zusätzliche Schulungsaktivitäten für Kollegen organisiert.

Der professionelle Umgang mit den Kontaktformen dieser Arbeit erfordert ein hohes Maß an Verantwortung und ethischem Bewusstsein. Deshalb innerhalb dieser Plattform a Ethikkodex erstellt.

Ziel ist es, ethisches Bewusstsein zu gewährleisten und ein Ausgangspunkt für Diskussionen zu sein, wenn Fragen zum ethischen Verhalten eines Tantra-Professionals auftauchen. Darüber hinaus bietet sie Klienten oder Teilnehmern Klarheit über ethisches Verhalten im Tantra. Der Kodex wurde so entworfen, dass er einen Rahmen bietet, innerhalb dessen tantrainspirierte Arbeit geleistet werden kann, und gleichzeitig genügend Raum lässt für die Vielfalt in Herangehensweise und Angeboten einzelner Fachleute.

Wenn der Kodex einen höheren ethischen Standard als das Gesetz aufrechterhält, müssen sich Fachleute an den Kodex halten. Wenn der Kodex gegen das Gesetz zu verstoßen scheint, muss der Kodex neu ausgelegt werden, um dem Gesetz zu entsprechen.

Mit der Unterzeichnung des ethischen Verhaltenskodex zeigt der Fachmann, dass er eine professionelle Haltung einnimmt und dass er in der Lage und bereit ist, gegenüber Kunden, Teilnehmern oder Kollegen Rechenschaft abzulegen. Er/sie bestätigt auch, dass er/sie bei Vereinbarungen und Erklärungen zuverlässig ist und bei Nichteinhaltung der im Verhaltenskodex festgelegten Regeln für sein Verhalten zur Verantwortung gezogen werden kann.

Benachrichtigung und Beschwerden

Wenn Sie mit der Methode oder der Behandlung unzufrieden sind, ist es natürlich ratsam, sich sofort an den Behandler zu wenden. Sie können sich auch mit Beschwerden an TantraWijzer wenden. Wenn TantraWijzer eine Meldung über einen Anbieter erhält, wird der Meldende je nach Art der Meldung bearbeitet oder an eine andere Behörde verwiesen. Sie finden eine detailliertere Beschreibung, wie TantraWijzer mit Benachrichtigungen umgeht hier.

Konzepte

Tantra: Unter Tantra werden die hinduistischen und buddhistischen spirituellen Tantra-Bewegungen und die inspirierten Formen des „Neo-Tantra“ verstanden. Dieses breite Arbeitsfeld kann neben Tantra auch Aspekte des Taoismus, Psychologie, Sexologie, Achtsamkeit, Empowerment, Schamanismus, Yoga usw. beinhalten.
Tantra-Profi: Eine natürliche oder juristische Person, die Tantra-Sitzungen und/oder -Training als Beruf anbietet oder die beruflich von einer Tantra-Tradition oder -Philosophie inspiriert ist.
Auftraggeber/Teilnehmer: Eine Person, die die Dienste eines Tantra-Profis gegen Entgelt in Anspruch nimmt oder in Anspruch nehmen möchte.
Sitzung/Schulung: Der Begriff „Sitzung“ kann in diesem Dokument mehrere Unterrichtsmethoden beschreiben und sollte im weitesten Sinne des Wortes gelesen werden. Es kann eine Einzelsitzung, eine Gruppensitzung, ein Training oder Workshop, ein Retreat usw. sein.

Kodex für ethisches Verhalten

1. Der tantrische Profi

1.1 – Tantra ist eher eine Lebensweise als ein Beruf. Ein Profi ist in erster Linie ein Tantrika und praktiziert, was er/sie lehrt oder an Klienten oder Studenten weitergibt.

1.2 – Ein Tantra-Profi hat eine klare Vorstellung davon, was Tantra für ihn/sie bedeutet, welche Aspekte seiner/ihrer Arbeit tantrisch sind und welche Aspekte aus anderen Methoden/Formen/Traditionen/usw. stammen.

1.3 – Der Tantra-Profi ist sich der Grenzen seiner/ihrer Qualitäten, Kenntnisse und Fähigkeiten bewusst und berücksichtigt dies bei der Aufnahme neuer Klienten oder dem Absolvieren einer Sitzung/eines Workshops/etc.

1.4 – Der Professional bietet nur Methoden und Arbeitsformen an, in denen er/sie ausreichend kompetent ist. Je nach Arbeitsweise kann diese Kompetenz auf Basis von (zertifizierter) Ausbildung, persönlicher Erfahrung, Schulung etc. erworben werden.

1.5 – Ein Tantra-Profi arbeitet hygienisch.

1.6 – Er/Sie steht während einer Sitzung nicht unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln oder Rauschmitteln und behandelt keine Klienten, die unter dem Einfluss von Drogen stehen.

1.7 – Die Fachkraft lehnt Kunden oder Teilnehmer nicht aufgrund von Rasse, Herkunft, Weltanschauung, Sexualität oder anderen Faktoren ab, die als diskriminierend angesehen werden könnten. Die Beurteilung der Eignung zur Teilnahme an einer Sitzung oder einem Workshop, basierend auf Erfahrung oder Eignung zum Inhalt des Workshops, liegt in der beruflichen Verantwortung des Anbieters.

2. Grenzen und Grenzen während einer Sitzung

2.1 – Der Fachmann bietet Kunden immer die Möglichkeit zu wählen, ob sie an einer Aktivität oder Interaktion teilnehmen möchten oder nicht. Ein Kunde ist niemals zur Teilnahme verpflichtet und wird in keiner Weise dazu gezwungen.

2.2 – Vor einer Sitzung oder einem Training wird festgelegt, wo die Grenzen der Interaktion in diesem Moment liegen. Diese Grenzen werden während der gesamten Sitzung/des Trainings eingehalten. Dazu gehört das Berühren oder Nichtberühren bestimmter Körperteile während einer Sitzung oder die Einschränkung der Möglichkeit eines intimen Kontakts zwischen den Teilnehmern während eines Workshops.

2.3 – In einem längeren Verlauf hat ein Teilnehmer die Möglichkeit, seine Grenzen zu überprüfen oder neu zu definieren, um seine eigene Entwicklung zu unterstützen.

2.4 – Während einer Sitzung können die festgelegten Grenzen weder auf Wunsch des Kunden noch auf Wunsch des Fachmanns erweitert werden. Zum Beispiel, wenn der Wunsch aufkommt, eine umfangreichere Massage als besprochen zu bekommen. Dieser Wunsch kann im Nachhinein geäußert werden, danach können Klient und Fachkraft in einer Folgesitzung selbstständig entscheiden, ob dies gewünscht ist.

2.5 – Wenn der Klient oder Fachmann während einer Sitzung die Grenzen verengen möchte, wird dies jederzeit getan.

2.6 – Wenn eine Arbeitsform körperliche Berührung durch einen Vorgesetzten beinhaltet, erfolgt diese Berührung durch bewussten Kontakt, sie ist der Situation angemessen und zielt auf die Entwicklung des Klienten oder Teilnehmers ab.

2.7 – Während einer Sitzung, eines Workshops oder einer Trajektorie werden Momente eingebaut, in denen ein Klient oder Teilnehmer mündlich und/oder schriftlich seine Zustimmung zum Eingehen von physischem Kontakt gibt.

3. Die berufliche Beziehung: Rollenverteilung und Kräfteverhältnis

3.1 – Ein Tantra-Profi strebt in allen Fällen das Wohl des Klienten oder Teilnehmers an und handelt, um dieses Wohl zu fördern und keinen Schaden anzurichten.

3.2 – Der Fachmann, der in einer Gruppe arbeitet, ist sich der Auswirkungen der Gruppendynamik und des (impliziten) Gruppenzwangs bewusst, der gefühlt werden kann.

3.3 – Die Fachkraft ist sich des Machtverhältnisses bewusst, das zwischen einer Fachkraft oder einem Lehrer und einem Klienten entsteht. Er/sie wird dieses Machtgleichgewicht in keiner Form missbrauchen.

3.4 – Der Tantra-Profi versichert, seine/ihre persönlichen/emotionalen/erotischen Bedürfnisse nicht durch Klienten zu befriedigen. Eine Sitzung ist und bleibt immer auf die Entwicklung des Klienten ausgerichtet.

3.5 – Bis mindestens drei Monate nach dem letzten beruflichen Kontakt geht der Fachmann keine intime oder sexuelle Beziehung mit einem ehemaligen Kunden ein.

3.6 – Wenn eine persönliche Anziehungskraft von der Fachkraft und/oder dem Kunden ausgeht, wird dies (ggf. unter fachlicher Supervision) besprochen mit dem Ziel, die fachlichen Rahmenbedingungen klar zu halten.

4. Das Tantra-Feld

4.1 – Die Fachkraft strebt einen integrierten Ansatz für die Fragen des Klienten an und regt bei Bedarf die Kommunikation und Integration mit regelmäßiger Therapie oder Medizin an.

4.2 – Er/Sie berücksichtigt die Gesundheit des Kunden und etwaige Kontraindikationen für eine Behandlung.

4.3 – Der Tantra-Profi hat eine offene Haltung gegenüber Kollegen, ist bereit, von anderen zu lernen und Kritik und Vorschläge anzuhören.

4.4 – Wenn Zweifel am ethischen Verhalten eines Kollegen bestehen, können Fachleute, die sich diesem Kodex angeschlossen haben, positiv und konstruktiv miteinander umgehen. Bei Bedarf können Sie TantraWijzer für dieses Gespräch kontaktieren.

4.5 – Die Fachkraft ist offen für Peer-Supervision oder Supervision mit/von Kollegen.

4.6 – Er/Sie versucht nicht, mit anderen Fachleuten zu konkurrieren oder Kunden zu übernehmen.

4.7 – Der Tantra-Profi kennt seine/ihre eigenen Kompetenzen und verweist, wenn diese für die Anfrage des Klienten nicht ausreichen.

4.8 – Der Fachmann spricht in der Öffentlichkeit und im Privaten auf respektvolle und ehrliche Weise über die Arbeit (Bereich) und hält den Ethikkodex ein.

5. Konflikte, offen ansprechbar

5.1 – Im Falle eines Konflikts mit einem Klienten oder Kollegen ist der Tantra-Profi bereit, zu vermitteln oder andere Mittel zur Lösung des Konflikts zu suchen.

5.2 – Wenn ein Konflikt zwischen einem Kunden und einem Fachmann entsteht, besteht das Ziel darin, eine für beide Seiten vorteilhafte Lösung zu finden. Sowohl der Geschichte des Kunden als auch der Rechenschaftspflicht des Fachmanns muss ausreichend Aufmerksamkeit geschenkt werden.

5.3 – Wenn sich herausstellt, dass eine Fachkraft vorwurfsvoll gehandelt hat, ist sie/er bereit, sich einer Weiterbildung oder Weiterbildung zu unterziehen, um ein solches Verhalten in Zukunft zu verhindern.