Massage und Coaching bei Parkinson

Die Parkinson-Krankheit ist eine Erkrankung des Gehirns, von der mehr als 55.000 Niederländer betroffen sind. Motorische Probleme wie Zittern, Steifheit und Bewegungseinschränkung gehen mit depressiven Symptomen einher. Derzeit gibt es keine Heilung für die Parkinson-Krankheit. Die Behandlung von Parkinson besteht aus einer Kombination von Medikamenten, Bewegung und gesunder Ernährung mit dem Ziel, Beschwerden zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern.

Kann Massage helfen, Parkinson-Symptome zu lindern?

Ja, basierend auf vergleichende Literaturrecherche Daraus lässt sich schließen, dass Massagen auch bei der Behandlung der Parkinson-Krankheit eine Rolle spielen können. Durch verschiedene Massagetechniken können motorische Symptome und psychische Beschwerden im Zusammenhang mit der Erkrankung gelindert werden. Massage für Parkinson ist angenehm und sinnvoll.

Zwölf Studien, die zwischen Januar 1970 und Juni 2019 durchgeführt wurden, wurden genauer untersucht. Die meisten Studien zeigen, dass Massage bei Patienten Entspannung bewirkt; Stresshormone im Urin nahmen in der Gruppe der Personen ab, die eine Massage erhielten. So verbessert beispielsweise eine Ganzkörpermassage die Lebensqualität deutlich. Nicht-motorische Symptome wie Schlafstörungen, Schmerzen, Müdigkeit, Angst und Depression nahmen ab. Bestimmte Massageformen hatten auch einen positiven Einfluss auf die motorischen Symptome, weitere Untersuchungen sollten jedoch zeigen, ob Massagen auch in der klinischen Praxis angewendet werden können.

Wie wirksam ist die Massage bei solchen Beschwerden?

Ein Metaanalyse der Massagetherapieforschung (Moyer et al, 2004) führte zu dem Schluss, dass die Massagetherapie sehr effektiv zur Stressreduktion ist und bei den Symptomen von Angst und Depression in etwa genauso wirksam ist wie die gängige Psychotherapie. Dem durchschnittlichen Teilnehmer einer Massagetherapie geht es danach besser als 79 % der unbehandelten Vergleichspatienten. Auch bei Schmerzbeschwerden besteht ein signifikanter, aber geringerer Unterschied (62%) zwischen Patienten mit/ohne Massagetherapie.

Eine kleine Effektstudie des Touch Institute aus Florida (2002) zeigt speziell bei der Massage von PmPs eine Verbesserung der täglichen Funktionsfähigkeit, eine verbesserte Schlafqualität und eine Senkung des Stresshormonspiegels.

Welche Rolle spielt Dopamin bei der Parkinson-Krankheit?

Durch den Abbau von Gehirnzellen bei Parkinson wird zu wenig Dopamin produziert. Dopamin sorgt dafür, dass Nervenzellen Nachrichten übermitteln. Die Substanz wirkt bei Parkinson-Patienten nicht sehr gut, sie versteifen oder vibrieren. Der Mangel an Dopamin verursacht die auffallenden Bewegungsstörungen, ist aber gleichzeitig katastrophal für die Stimmung, für die Lebensfreude. Dopamin sorgt dafür, dass Sie sich gut fühlen, wenn Sie essen, kaufen, gewinnen oder Sex haben. Es ist bekannt, dass Dopamin in bestimmten Mengen zu Süchten führt.

Welche psychischen Probleme kann jemand mit Parkinson haben?

Parkinson geht einher mit den bekannten motorischen Problemen wie Zittern, aber auch mit Inkontinenz, Erektionsstörungen, zu stark sinkendem Blutdruck, Geruchs- und Schlafproblemen. Und auch bei Parkinsonpatienten treten häufig kognitive Probleme auf, wie zum Beispiel Planung, Übersicht und Multitasking. Wenig Aufmerksamkeit wird anderen psychiatrischen Symptomen geschenkt, für die sich die Patienten oft mehr schämen als für das Zittern. Denk an:

  • Trübsinn, Depression
  • Angststörungen, auch bei Kontrollverlust
  • Halluzinationen
  • Panikattacken
  • Sucht nach Impulskontrollstörung.

Wann kann Coaching für Parkinson-Patienten sinnvoll sein?

Helfen Sie einem Coach, Ihre Gefühle in Worte zu fassen und Ihre Dilemmata, Probleme und Sorgen zu besprechen. Parkinson zum Beispiel führt oft zu sozialer Isolation, wobei Coaching helfen kann, diese Isolation zu durchbrechen. Ein Coach kann Sie auch motivieren, sich viel zu bewegen und zu trainieren, was für Parkinson-Patienten unerlässlich ist. Bei schwerwiegenden psychiatrischen Beschwerden, wie etwa bestimmten Suchtformen, die mit Parkinson-Medikamenten schwerwiegend werden können, verweise ich in der Regel auf die Fachpsychiatrie. Bei solch komplexen Problemstellungen wird häufig ein interdisziplinärer Ansatz gewählt. Neben dem Psychiater kann ein Verhaltenspsychologe oder -coach eine sinnvolle Ergänzung sein, um das Verhalten und das Leben einer Person zu ordnen.

Was sind Impulskontrollstörungen?


Impulskontrollstörungen sind bei PwPs häufig. Diese Störung kann zu einer Sucht führen und wird oft versteckt, denn zu erkennen, dass man sein eigenes Verhalten nicht mehr unter Kontrolle hat, ist mit viel Scham verbunden. In den Gesprächen, die ich mit Klienten führe, ist Raum für den Ausdruck aller Gefühle und Emotionen. Außerdem kommen alle Arten von Suchterkrankungen, teilweise als Folge von Enthemmung, ans Licht. Darunter leiden viele Menschen mit Parkinson. Die Enthemmung ist eine klassische Nebenwirkung der Parkinson-Krankheit, bei der jeder dritte Patient keine ausreichende Impulskontrolle hat.

Eine Impulskontrollstörung kann das Leben in kurzer Zeit auf den Kopf stellen, teilweise aufgrund des Ausgabenmusters. Der eine zockt, der andere schaut sich Pornos an oder ruft Sex-Linien an. Wieder andere beginnen zu essen, zu kaufen oder zu spielen. Manchmal gibt es Punching, bei dem Patienten endlos mit scheinbar sinnlosen Aktivitäten wie dem Sortieren von Gegenständen oder dem Zerlegen von Geräten fortfahren. Bei diesen Suchtformen werden Sie abhängig von dem Dopamin, das bei bestimmten Handlungen in Ihrem Körper ausgeschüttet wird.

Eine große Rolle bei der Enthemmung spielen meist Medikamente, die dafür sorgen, dass die Substanz Dopamin besser wirkt. 35 bis XNUMX % der PmP entwickeln nach Beginn der dopaminergen Medikation eine Impulskontrollstörung. Das Medikament wird unter anderem gegen die motorischen Beschwerden der Erkrankung verabreicht. Während das Dopamin-Defizit wieder aufgefüllt wird, kann dies so viel Antrieb geben, dass die Patienten die Bremse nicht mehr finden. Eine solche Behandlung, bei der Dopamin stimuliert wird, führt zu einem dreieinhalbfach höheren Risiko für Suchterkrankungen oder zwanghaftes Verhalten. Bei einigen Pillen, den sogenannten Dopaminagonisten, ist das Risiko größer als bei anderen Varianten. Lesen Sie mehr dazu auf der Website der Parkinson-Vereinigung.


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Das Buch "Parkinson beim Psychiater" enthält zwanzig farbenfrohe Portraits von Parkinson-Patienten, die in den Sprechstunden über Angst auf der Straße, ganze Tage lustlos auf der Couch und andere packende und zugleich unbeschwerte Geschichten erzählen, die dass sich Hilfesuchende auszahlt. Und dass Patienten möglichst nicht von Scham und Stigmatisierung zurückgehalten werden sollten.

Parkinson beim Psychiater, Geschichten über Liebe, Trauer und Belastbarkeit. Odile van den Heuvel und Sonja Rutten. Der Geus.